Renate Kowanz-Kocer
RENATE KOWANZ-KOCER | 1983 |
HEIDELBEEREN UND PREISELBEEREN
| 00:07:30 |
VIDEOPERFORMANCE
Videostills | © Renate Kowanz-Kocer
In der Videoperformance »Heidelbeeren und Preisselbeeren« hinterlässt ein Tanz Spuren auf einem weissen Küchenboden. Drei Handvoll Heidelbeeren und Preiselbeeren garniert mit vier Zitronenscheiben liegen dort ausgeschüttet. Die Kamera verfolgt stur den Blick auf den Küchenboden und zeigt von Renate Kowanz-Kocer nur deren Füsse und Beine, mit denen sie anfangs noch behutsam über die Beeren steigt, um sie nicht zu zertreten.
Vorsichtig beginnen die Beine um die Früchte herum zu tanzen. Je mehr Früchte ihre Farbspuren auf dem Kunststoffbelag hinterlassen, desto mehr Dynamik und Kraft verwendet die Frau für ihren Tanz. Schliesslich sind alle Beeren zu Farbflächen geworden: die tanzenden Beine haben auf den vorher sauber glänzenden Boden Linien, Kreise und Bahnen gezeichnet und gezogen.
Die Performance dauert 7 Minuten und 30 Sekunden, die elektroakustische Musik der Videoperformance arrangierte die Künstlerin und Musikerin selbst.
Renate Kowanz-Kocer zu ihrer Arbeit »Heidelbeeren und Preisselbeeren« in der Ausstellungsbroschüre des Steirischen Herbstes ´87, VIDEO der 80er Jahre: »Als wären sie zu Boden gefallen. Man steigt darüber. Die Wiederholung verwischt. Ein Tanz hinterlässt Spuren.« (Suess)
Musik: RENATE KOWANZ-KOCER
Kamera: KARL KOWANZ
Renate Kowanz-Kocer BIOGRAFISCHE DATEN
Studium an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien, Diplom
Mitglied der Gruppe PAS PARAVANT [Schlagzeug, Vocals]
AUSSTELLUNGEN/PROJEKTE [AUSWAHL]
2002 Let’s twist again. Kunsthalle Exnergasse, Wien / Österreich
2000 Re-Play. Anfänge internationaler Medienkunst in Österreich. Generali Foundation, Wien / Österreich
1991 Transformator. Video- und Computerfestival. Österreichischer Rundfunk, ORF, Wien / Österreich – Rathausgalerie und Kulturkeller, Sankt Veit an der Glan / Österreich (Medieninstallation)
1987 Video der 80er Jahre. Neue Galerie Graz, Graz / Österreich – Steirischer Herbst 1987 (Video)
1983 Aktuell 83. Kunst aus Mailand – Müchen – Wien – Zürich. Lenbachhaus, München / Deutschland (Video)
1980 Video Made in Austria. Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig 20er Haus, MMK, Wien / Österreich (Video)
PAS PARAVANT
1980 formiert sich eine offene Gruppe von Bildnenden Künstlern und Musikern um gemeinsam zu arbeiten
1981 1. Audiocassette: Kocer/Kowanz/Poor -Floridsdorf Dez.80-Feb.81. | 2. Audiocassette: Eiter/Kowanz/Poor/Schrom/Stengl/Weigand »Die Grüne« | 3. Audiocassette: Eiter/Kowanz/Poor/Schrom/Stengl/Weigand »Twilight, for Pleasure« | 4. Audiocassette: Eiter/Kowanz/Poor/Schrom/Stengl/Weigand – »Naema«
1982 5.+6.:Audiocassette: Eiter/Kowanz/Poor/Schu/Schrom/Stengl/Weigand
»Nr.5« und »Nr.6« | Video: »Skizzen nach Motiv der Hecke« | »Miniaturen« – eine Hörausstellung der Musikbox / ORF | »Kunst zum Überleben« -ORF Sendung
1983 7. Audiocassette: Eiter/Kowanz/Poor/Schu/Schrom/Stengl/Weigand
»7»(die Rosa) | PAS PARAVANT als Gruppenname
KONZERTE von PAS PARAVANT
1983 8.1. Eröffnung »Szene Wien« | 4.3. Galerie nächst St. Stephan | 23.5. »Töne & Gegentöne« -Wr. Festwochen | 21.6. »Die längste Nacht« – Hochschule f. Angew. Kunst in Wien | Videovorführungen: »1.Intern. Videofestspiele« – Berlin
»Krienser Filmtage« -Schweiz | 1. Festival Intern. »Cinema Giovani Torino ›83«, | Telefonkonzert: »Berlin-Budapest-Wien« | »Multivision 83« -Wr. Festwochen/Karlsplatz
1984 Hörspiel: »Die Prinzessin« -ORF | »Post Stand« – Ars Electronica/Linz
1985 Filmmusik: »Merken sie sich dieses Gesicht« Regie: Gerhard Mesek
1986 Schallplatte: »Brot und Spiel«, Präsentation mit Installation von R. Scheffknecht und P. Kogler, | Videonale – ORF
1987 Aufführung: »Zwei Zimmer – Pas Paravant &Gäste« Ars Electronica /Linz mit R. Scheffknecht und R. Putz
1988 Aufführung: »Zwei Zimmer -2.Akt mit den Gästen w. Stengl u. H.Weigand»/ Galerie Grita Insam-Wein | Schallplatte: »Musik aus – Zwei Zimmer-«
1991 Sendungen im ORF Kunstradio: 30.5.1991: »Hörzeitraum Pas Paravant«
Text und Kritik
Wisniewski, Jana: Modernes von gestern. Die Anfänge internationaler Medienkunst in Österreich sind ein spannendes Kapitel Kunstgeschichte. Die Generali Foundation in Wien rollt es neu auf.. In: Salzburger Nachrichten, Salzburg, 29.06.2000
Dusini, Matthias: Am Schlagzeug und im Video. Die Ausstellung »Re-Play« erinnert an die Anfänge der Medienkunst in Österreich und ermöglicht auch eine Wiederentdeckung der Arbeiten von Renate Kowanz-Kocer. In: Falter, Wien, 02.06.2000
Grzonka, Patricia: Medialer Nescafé. Die Ausstellung »Re-Play« in der Wiener Generali Foundation dokumrntiert die aufregenden Anfänge der österreichischen Medienkunst. In: Profil, Wien, 08.05.2000
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