ROBERT ADRIAN | 1979 |
VIDEO
Ăśberwachung der Bahnsteige aus der U-Bahn Polizeistation Karlsplatz [Wien]schwarz/weiss/ohne Ton
Kamera, Schnitt: KARL KOWANZ
ROBERT ADRIAN | 1981 |
FAX 1 – TELEFACSIMILE PROJECT
Vienna-Amsterdam FAX**, Telecommunications Performance Via Facsimile: was conceived by Tom Klinkowstein and was the first telefacsimile project by artists in Europe. The event took place between Tom Klinkowstein at »Mazzo« in Amsterdam and Robert Adrian at the »Blitz Bar« in Vienna on Aug. 5, 1981. The fax machines were group II (3M 2346), speed = about 3 min for an A4 page.
ROBERT ADRIAN | 1982 |
ELEKTRONISCHER RAUM
Aus »IM NETZ der SYSTEME«, Kunstforum Nr.103, Köln, 1989. Robert Adrian
Im Jahre 1981 forderte die Ars Electronica den Autor dieses Beitrags auf, ein Kunstprojekt fĂĽr Telekommunikationstechnologien auszuarbeiten.
Das Ergebnis war »DIE WELT IN 24 STUNDEN«, ein Projekt, das vom 27. September, 12 Uhr, bis zum 28. September 1982,12 Uhr, realisiert wurde und bei dem Linz mit 15 Städten in aller Welt verbunden war.
Es wird heute immer schwieriger und schwieriger, Kunst von allem anderen zu unterscheiden – das geht zur Zeit so weit, dass etwas, das wie Kunst aussieht, wahrscheinlich gar keine ist. Der sicherste Test ist, die Kunstzeitschriften durchzublättern und sich zu vergewissem, ob und dass sich dort eine – möglichst ganzseitige – Anzeige für das in Frage stehende Etwas findet. Denn, wie Jeff Koons, der Meister der »Ist es oder ist es keine (Kunst)«-Schule, gezeigt hat, sind die Kunstzeitschriften der Ort von Kunst. Noch in den frühen 80er Jahren war die Kunst in den Galerien ansässig. Damals stand das »Produkt Kunst« wieder ganz im Mittelpunkt, und die Galerieleute jetteten von hier nach dort und wickelten ihre Geschäfte auf Gegenseitigkeit über einem Cocktail bei dieser oder jener Grossausstellung oder Kunstmesse ab. In diesem Klima der Marktstrategien, Karriereentwicklung und Produkt- identifikation war es nicht überraschend, dass so mancher von uns zu der Auffassung gelangte, Galerien hätten nur noch mit Distribution und Marketing zu tun. Einige glaubten zudem, dass im Zeitalter der Lichtgeschwindigkeits Technologie elektronische Netze einen direkteren und weniger Produkt- orientierten Distributionsweg für Kunstwerke darstellen könnten.
Das erforderte allerdings nicht nur die Entwicklung eines weniger Produkt-orientierten Kunstwerkes, sondem meistens sogar die völlige Entfernung des Gegenstandes/Objektes aus dem Kunstwerk. Produkte oder Gegenstände, die aus Telekommunikationsprojekten stammen, sind nur dokumentarische Relikte einer Aktivität, die im elektronischen Raum eines Netzes stattgefunden hat. Mit Problemen dieser Art sahen sich allerdings schon die Performance-Künstler der 70er Jahre konfrontiert, die erleben mussten, dass ihre Arbeit auf Tagebuchfotos, Karteikarten und Gasthausanekdoten reduziert wurde.
Der Begriff eines elektronischen Raumes, in dem Telekommunikationskünstler – und was das angelangt, transnationale Gesellschaften, die Börsen und das Militär – operieren, ist schwer zu fassen und wird erst durch eine andere Erscheinung der 70er Jahre ermöglicht, nämlich durch die konzeptuelle Kunst. Die konzeptuelle Kunst setzt, um überhaupt existieren zu können, einen konzeptuellen Raum voraus, und eine Kultur, die diese schwer fassbare Idee begriffen hat, wird keine Schwierigkeiten damit haben, ihre Machtstrukturen zu etwas so relativ Konkretem wie dem elektronischen Raum der internationalen Kommunikationsnetze zu dematerialisieren. Unser Interesse an diesem Raum sollte nicht überraschend kommen – die Kunst hat sich immer dort hinbegeben, wo die Macht ist.
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weitere Texte
ROBERT ADRIAN | 1989 |
VIDEO
ALEXANDER WAECHTER liest eine Textpassage aus »MEIN KAMPF« von ADOLF HITLER. Commissioned for »KUNSTKANAL«
Concept: ROBERT ADRIAN · Video: ANDREAS BRAITO · Actor: ALEXANDER WAECHTER
Robert Adrian BIOGRAFISCHE DATEN
Lebt seit 1972 in Wien.
seit 1984 Mitglied der KĂĽnstlervereinigung Wiener Secession.
Robert Adrian X war mit seinen Installationen, Bildern, Skulpturen und Telekommunikationsprojekten bei der Biennale in Venedig (1980 und 1986) genauso vertreten wie bei der Biennale von Sydney und zahlreichen anderen internationalen Ausstellungen. Seit 1979 beschäftigt er sich in Theorie und Praxis auch mit der Kunst in den Neuen Kommunikationstechnologien.
Medienkultur ist das, was jene Bilder sind, die aus dem magischen Fenster heraus an unseren Augen vorbeiflickern. Medienkultur ist immer anwesend, immer Gegenwart. So als ob der Fernsehschirm eine Art von Vergrößerungsglas wäre, das über ein unendliches Feld von Ereignissen streift, die bar jedes narrativen oder zeitlichen Ablaufs sind. Jedes Bild seit der Erfindung der Fotografie (mit ihrem Anspruch auf authentische Darstellung) ist Teil dieses Feldes und gleich anwesend, gleich gegenwärtig. Seit Edison seine Tonaufzeichnungsmaschine auf den Markt brachte, werden wir von den Stimmen der Toten – oder besser, der Vorfahren – verfolgt, die in Ton und Bild gegenwärtig bleiben. Medienkultur ist virtuelle Geschichte, – eine Geschichte, die täglich neu aus dem unerschöpflichen Reservoir von Klängen und Bildern zusammengebaut wird, von denen manche ein Jahrhundert, andere eine Stunde und manche erst wenige Sekunden alt sind. Medienkultur ist eine Vielfalt von Ansichten eines einzigen Augenblicks – des Augenblicks der Aufnahme, des Einfangens durch das Aufzeichnungsgerät. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft stürzen im Augenblick der Aufnahme in dem Strahlen von Licht und Klang in sich zusammen.
RAX, 1994
AUSSTELLUNGEN/PROJEKTE [AUSWAHL]
TELECOMMUNICATIONS PROJECTS weitere Informationen
* Conception by rax
** Participation by rax
1979 Interplay**
1980 Artists‹ Use of Telecommunications Conference**
Artex*
1981 Vienna-Amsterdam FAX**
1982 The World in 24 Hours*
1983 BLIX**
Telephone Music*
Electrographics**
Wiencouver IV*
La Plissure du Texte**
1984 Particifax**
Electronically Yours**
1985 Machina**
Hearsay**
Kunst BTX (Art-Videotext)*
1986 Planetary Network (Laboratorio Ubiqua, Venice Biennale)**
1991 Texts, Bombs and Videotape – a journey to the zone**
1992 ART›S BIRTHDAY**
ZERO – The Art of Being Everywhere*
1993 Danube Connection**
1995 Horizontal Radio**
1996 Kunst&Politik*
1998 Radiation*
WORKS FOR RADIO weitere Informationen
1988 »DAMALS«
1990 »DANCING IN THE DARK« (with Mathias Fuchs)
1995 »LONG SLOW TRAIN«
1996 »APPLAUS« (with Rupert Huber)
2001 »GREEN LIGHT«
2002 »RADIATION« (with Norbert Math)
2003 »SANS FRONTIÉRES« (with Martin Leitner)
WORKS FOR TELEVISION
1981 Surveillance / Überwachung Images from the surveillance monitors in the central control room of the Vienna subway system (under Karlsplatz station) were transmitted live into the program breaks on the 2nd channel of Austrian national TV – so that all TV sets were, if only for a few moments, surveillance monitors. The spots were approximately 20-60 seconds long, depending on the time available, and took place between 6 and 10 in the evening on June 16 ,1981.
1989 Two works for Kunstkanal, 8 hours of Television Art broadcast on RTL-Plus, Oct.1-8 1989, Bonn/Cologne.
KUNST&POLITIK: a video production by Robert Adrian and Andreas Braito
and
LUDWIG LĂ„SST GRĂśSSEN: a computer animation by Robert Adrian,
SOLO EXHIBITIONS SINCE 1980 (selection) weitere Informationen
1980 Galerie Grita Insam, Vienna.
Galerie Krinzinger, Innsbruck
1982 Fernando Pellagrino, Bologna.
Severina Teucher, ZĂĽrich.
Franfurter Kunstverein, Frankfurt/M.
1983 Centre Culturel Canadien, Paris
Western Front Society, Vancouver
1984 Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, Graz
1985 49th Parallel Gallery, New York.
1987 Galerie Grita Insam and Galerie Winter, Vienna
1988 Galerie René Blouin, Montréal
1989 Galerie FĂ©szek, Budapest (with Imre Bak)
1990 Erste Allgemeine Generali-Foundation, Vienna
Insam-Gleicher Gallery, Chicago (with Helmut Mark)
1991 Museum in Progress, Vienna.
Galerie René Blouin, Montréal.
1994 Stichting ARCHIEF, Den Haag. (Installation: Green Light I)
1996 Offenes Kulturhaus, Linz (with Sam Auginger)
2001 Kunsthalle Wien, Vienna.
2003 Fluss: Schloss Wolkersdorf, Wolkersdorf.
Sans Frontiéres, multimedia installation in Quo Vadis internet cafe, St Petersburg (with Eva Wohlgemuth).
GROUP EXHIBITIONS SINCE 1980 (selection)
1980 Biennale di Venezia, (Aperto 80), Venice.
Genius Loci, Ferrara and Acireale.
1981 Enciclopedia, Museo Civica, Modena.
Expanded Photography, Vienna Secession, Vienna.
1982 Artists‹ Photographs, Crown Point Gallery, Oakland.
Neue Skulptur, Galerie Nächst St. Stephan, Vienna.
1983 Das Kleine Format, Vienna Secession, Vienna.
Geschichte der Fotografie in Ă–sterreich, Museum des 20. Jahrhunderts, Vienna (and in Graz, Linz, Salzburg etc. untill 1985)
1984 An International Survey of Recent Painting and Sculpture, Museum of Modern Art, New York.
1985 Aurora Borealis, C.I.A.C., Montréal.
Anniottanta, Ravenna, Imola, Rimini & Bologna.
Raum Annehmen, Galerie Grita Insam, Vienna.
1986 De Sculptura, Vienna Festival, Messepalast, Vienna.
Biennale of Sydney, Sydney.
Prospect›86, Schirm Kunsthalle, Frankfurt am Main.
Lichtjahre, KĂĽnstlerhaus, Vienna.
1987 Geometrien, Kunstraum Buchberg, Buchberg.
Stations, C.I.A.C., Montréal.
Kunst und Arbeit, Neue Berliner Galerie im Alten Museum, Berlin(E.) & Palais Palffy, Vienna.
1989 Ressource Kunst, KĂĽnstlerhaus Bethanien, Berlin(W) & MĂĽcsarnok, Budapest (1990).
4th Triennale Fellbach, Kleinplastik, Fellbach.
Nykytaidetta It«vallasta, Helsingen Taidehalli, Helsinki (Modern Art II).
1990 Querdurch, Dom Umenia, Bratislava.
Kunst/Museum (Kunst&Politik), Steirische Kulturinitiative, Salzbergwerk, Alt Aussee.
1991 Quindicesima Biennale Internationale/Piccola Scultura, Padua.
The Geometry of Silence, Museum Moderner Kunst, Vienna.
1992 L›arte est inutile, Künstlerhaus Bregenz & Galleria Museo, Bolzano.
Ciudades Invisibiles, Circolo des Belles Artes, Madrid.
1993 Austria – Korea: Korean Institute of Industrial Design, Seoul.
1994 Transluscent Writings, Neuberger Museum, Purchase N.Y. – (Modern Art IV).
ZEITGLEICH: Kunsthalle/Salzmagazin, Hall in Tirol. (Installation: Green Light II)
1997 Kunst in der Stadt: Bregenzer Kunstverein, Bregenz. (Surveillance 4 – Tunnel Vision).
1998 Ars Electronica Festival›98: »Radiation«, Linz (with Norbert Math)
1999 El Espacio del Sonido, Koldo Mitxelena, San Sabastien (Installation: Green Light III)
2000 High Tech – Low Tech: Steirisher Herbst 2k, Forum Stadtpark, Graz.
2001 ArtCité: Quand Montréal deviant Musèe, Montréal.
2002 Broadcasting – dedicated to Nikola Tesla: »Radiation«, Zagreb (with Norbert Math)
2003 Wings of Art – Motiv Flugzeug: Kunsthalle Darmstadt, Darmstadt, 16.Sept.-25.Nov. und Ludwig Forum, Aachen, 12.Dec.-29.Feb., 2004.
WORKS IN PUBLIC SPACE (selection)
1991 Untitled (blue hand and paper darts) – sculptural installation in Hof IV, SMZO (Sozialmedizinisches Zentrum Ost), Wien. (with Helmut Mark)
1993 Picasso›s Eye, facade installation overlooking the Danube, Handelskai / Reichsbrucke, Wien.
© Robert Adrian
